Steckbrief Vögel

Amsel (Turdus merula)

Familie

Drosseln

Vorkommen

In Europa ist die Amsel fast flächendeckend anzutreffen, in Nordafrika und Asien kommt sie hingegen nur inselartig vor. In Mitteleuropa sind die brütenden Amseln vorwiegend Standvögel oder Teilzieher, nach Norden hin werden sie immer mehr zu Zugvögeln. Ursprünglich war die Amsel ein reiner Waldbewohner, mittlerweile kommt sie aber in Mitteleuropa überall vor.

Aussehen

Die männliche Amsel, auch Schwarzdrossel genannt, hat ein durchgehend schwarzes Gefieder, mit gelbem Schnabel sowie gelben Augenringen. Das Amselweibchen ist auf der Oberseite dunkelbraun und auf der Unterseite braun gefleckt.

Nahrung

Amseln suchen meist hüpfend auf dem Boden nach Nahrung, dabei ernähren sie sich hauptsächlich von Regenwürmern oder Kleininsekten. Im Winter und Herbst fressen sie auch vermehrt Beeren und weiche Früchte.

Besonderes

Amselmännchen beginnen oft schon ab dem Spätwinter mit ihrem Reviergesang. Diesen singen sie von hohen Stellen aus, zum Beispiel von Baumwipfeln oder hohen Antennen. Müssen sie ihr Revier trotz des Gesangs verteidigen, liefern sie sich heftige Kämpfe, bei denen es auch mal blutig werden kann, oder der Gegner stirbt.

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Quellenangabe

  • Puchta, A. Richarz, K. (2006) Steinbachs grosser Vogelführer. Ulmer.
  • Amsel - Wikipedia (21.07.2021)

Haussperling (Passer domesticus)

Vorkommen

Haussperlinge haben sich seit dem 19. Jahrhundert fast über den gesamten Globus verbreitet. Voraussetzung für ein Brutvorkommen sind ganzjährige Nahrungsvorräte wie Samen und Körner. Zu finden sind Sperlinge in Dörfern mit Landwirtschaft, aber auch in großen Stadtzentren mit Parkanlage und in Vorbezirken.

Aussehen

Der kleine Singvogel wirkt oft gedrungen und fällt durch seinen großen Kopf und den kräftigen Schnabel auf. Bei der Färbung des Federkleids unterscheiden sich Männchen und Weibchen. Die Männchen haben eine grau schwarze Brust. Der Rücken ist braun schwarz gestreift. Die Weibchen haben mattere Farben, sind aber dennoch fein gezeichnet, ihnen fehlt aber die schwarze Brustfärbung.

Stimme

Das typischen “Tschilpen” des Haussperlings hat bestimmt jeder schonmal gehört, ob aus der Hecke oder in der Stadt. Dieses “Tschilpen” verändert sich nur bei Erregung und wird zu einem wilden Gezeter. Der Gesang des Haussperlings wird nur vom Männchen vorgetragen, dabei ist die Anordnung der Elemente von Vogel zu Vogel unterschiedlich.

Besonderes

Der ausgewachsene Haussperling ernährt sich hauptsächlich von Sämereien. bei der Jungtieraufzucht werden allerdings fast ausschließlich Raupen und zerkleinerte Insekten gefüttert. Steht zu wenig tierische Nahrung für die Jungtiere zu verfügung kann dies zu Verdauungsproblemen führen.

Quellenangabe

Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)

Familie

Grasmücke

Vorkommen

Die Mönchsgrasmücke ist ein in ganz Europa heimischer Vogel. Sie ist ein Kurz- bzw. Mittelstreckenzieher, das heißt, sie überwintert in Südeuropa bzw. Nordafrika.

Aussehen

Die Mönchsgrasmücke ist zwischen 13 und 15 cm groß. Sie ist grau mit schwarzer Kopfplatte bis zu den Augen. Weibchen und Jungtiere haben eine rotbraune Kappe.

Stimme

Für mich hört sich der Ruf sehr überschlagend und wirr an. Er wird aber häufig beschrieben als erst hastiges Zwitschern, das zum Ende hin in klare flötende Töne übergeht.

Besonderes

Das Männchen baut in dichtem Gestrüpp mehrere Spielnester, von denen das Weibchen eins aussucht und es fertig baut. Dabei wird der Nestrand oft mit Spinnenweben durchwoben.

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Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Familie

Schwalben

Vorkommen

Rauchschwalben sind Zugvögel und brüten von April bis September oder Anfang Oktober in Europa, Nordafrika, Nordamerika und den gemäßigten Gebieten Asiens. Die europäische Rauchschwalbe überwintert in Mittel- und Südafrika.

Aussehen

Die kleinen Vögel sind ungefähr sperlingsgroß, sind aber deutlich schlanker. Sie haben einen langen Schwanz, der tief gegabelt ist. Die Kehle ist kastanienrot und der Rücken ist blau metallisch glänzend. Der Bauch ist rahmweiß.

Lebensweise

Die Rauchschwalbe gilt als klassischer Kulturfolger. Sie klebt ihre Lehmnester an senkrechte Flächen. Diese Nester baut die Schwalbe auch gerne in Häusern, Gaststätten oder Ställen, womit sie eine starke “Anhänglichkeit” an den Menschen aufweist.

Besonderes

Nach der Brutzeit gehen die Schwalben zu tausenden zum Schlafen in große Schilffelder um sich auf den Rückflug in die Überwinterungsgebiete vorzubereiten.

Gefährdung

Sowohl die Modernisierung unserer Landwirtschaft, als auch die hohen Verluste im afrikanischen Winterquartier wirken sich negativ auf die Bestände der Rauchschwalben aus. In Afrika werden die Tiere gefangen und gegessen.


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Turmfalke (Falco tinnunculus)

Familie

Falkenartige Vorkommen: Der Turmfalke ist sowohl in Europa, Asien als auch in Afrika heimisch. Allerdings ist er eher im Flachland anzutreffen.

Aussehen

Turmfalken haben einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, der sich hauptsächlich in der Kopffärbung äußert. Bei den männlichen Vertretern ist der Kopf grau, die Weibchen sind durchgehend rotbraun gefärbt. Die Federfärbung der Turmfalken ist ansonsten rotbraun mit schwarzen Flecken. Auch die Fleckenform unterscheidet sich bei Männchen und Weibchen.

Nistplätze

Turmfalken sind Felsbrüter, die bevorzugt in Mauerspalten oder -höhlen brüten. In der Stadt brüten die Falken gerne in alten Kirchtürmen oder Hochhäusern, weshalb der Turmfalke auch seinen Namen trägt.

Besonderes

Zur Beutejagd benutzt der Turmfalke einen sehr auffälligen Flug, bei dem er auf 10-20 Meter Flughöhe “stehen” bleibt. Dies schafft er, in dem er in der Luft schnell mit den Flügeln schlägt. Da dies aussieht wie ein Rütteln wird er umgangssprachlich auch Rüttelfalke genannt. Hat er dann ein potentielles Beutetier erspäht, fliegt er im Sturzflug auf die Beute zu um dann kurz vor dem Boden abzubremsen.

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